Veranstaltungen 2007

Kritik der Gegenwart. Søren Kierkegaard seinerzeit und heute

Ort: Parkhotel Hall und Kleiner Kurhaussaal

10.00 Uhr: Eröffnung/Begrüßung

10.15 - 12.00 Uhr, Parkhotel Saal 1-2

Gesprächsmatinee:
Kierkegaard und seine Zeit - Philosophie, Kunst, Musik

Teilnehmer/Statements:
Jörgen Iversen Jensen (Kopenhagen),
Anders Munch (Odense),
Rainer Thurnher (Innsbruck)

Moderation: Allan Janik (Innsbruck, Boston)

12.00 - 16.00 Uhr, Parkhotel Saal 1-2

Nachmittagsgespräch: Kierkegaards Kritik der Gegenwart - eine Schrift für unsere Zeit?

Teilnehmer/Statements:
Jörgen Iversen Jensen (Kopenhagen) , Anders Munch (Odense),
Walter Methlagl (Hall),
Rainer Thurnher (Innsbruck) - Moderation: Allan Janik (Innsbruck, Boston)

16.30 - 18.00 Uhr, Kleiner Kurhaussaal

Lesung und Buchpräsentation - Steen Steensen Blicher: Der Himmelberg 12 Erzählungen (Libelle Verlag)

Einführung und zweisprachige Lesung mit den Übersetzern Inger und Walter Methlagl Überraschungsgäste!

Feier zum 70. Geburtstag Walter Methlagls

20.30 Uhr, Kleiner Kurhaussaal: Dänische Reise

Erik Kaltoft (Kopenhagen) spielt Werke von Josef Matthias Hauer, Per Nörgaard, Carl Nielsen und Rued Langgaard.

Mit einer Einführung von Jörgen Iversen Jensen

 

Eine Veranstaltung von:
Brenner-Forum
Forschungsinstitut Brenner-Archiv
Literaturhaus am Inn

Gefördert von:
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Land Tirol
Stadt Hall
Stadt Innsbruck

Juri Andruchowytsch

Ort: Literaturhaus

Moderation: Christine Engel

liest aus seinem Roman Zwölf Ringe sowie Essays

Mit seinen drei Romanen Rekreacij (1992), Moskoviada (1993), Perverzija (1999), die ins Polnische und Russische übersetzt wurden, ist er zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur geworden. 2000 erschien in Polen Mein Europa (mit Andrzej Stasiuk), Ergebnis einer gemeinsamen Reise durch den unbekannten europäischen Osten.
Während er im 2006 auf deutsch erschienenen Roman Moscoviada (Suhrkamp) radikal mit der Sowjetunion kurz vor deren Verfall abrechnet, entwirft er in Zwölf Ringe ein Kaleidoskop der ukrainischen Gesellschaft im Transit. "Das Buch ist gesättigt mit Details der ukrainischen Gegenwart, ein Karneval der Lebenden mit den Untoten, magischer Realismus, ein großer postmoderner Jux." (Wolfgang Schneider)
In seinen Essaybänden Das letzte Territorium (2003) und Mein Europa (2004, Suhrkamp) plädiert er, erfrischend im Ton, farbig im Detail und voller Ironie, für eine Neu-Definition, eine geographische und gedankliche Erweiterung von "Europa".

Frankophone Impulse

Ort: Literaturhaus

Ein Leseabend mit den französisch-schreibenden Autoren und Autorinnen Marie-Célie Agnant, Fatou Diome, Abdourahmam A. Waberi und Andreï Makine

Lesungen auf französisch und deutsch
Lesung der deutschen Texte: Doris Eibl, Barbara Hundegger, Irene Prugger, Erika Wimmer

Jedes Jahr wird am 20. März weltweit der Internationale Tag der Frankophonie gefeiert. 710 Millionen Menschen, 63 Staaten und Regierungen gehören der internationalen Organisation (Organisation internationale de la Francophonie - OIF) an.
Am 26. März teilen vier berühmte Autoren aus drei Kontinenten ihre literarische Welt mit dem Publikum in Innsbruck im Literaturhaus am Inn. Am 27. März debattieren sie um 18 Uhr in der Claudiana/Universität Innsbruck zum Thema Frankophone Impulse: zeitgenössisches Schreiben in französischer Sprache.

Eine Veranstaltung des Französischen Kulturinstituts in Kooperation mit Kanada-Zentrum, Frankreich-Schwerpunkt der Universität Innsbruck und Literaturhaus am Inn

Anna Mitgutsch

Ort: Literaturhaus

Moderation: Wolfgang Hackl

Zwei Leben und ein Tag (Luchterhand 2007)

Nach einem Nomadenleben in Amerika, Südostasien und Osteuropa haben sie sich getrennt: Edith und Leonard, zwei Menschen, die nicht wieder zusammen finden und nicht voneinander lassen können. Was sie verbindet, ist ihr Sohn Gabriel und die Frage, was diesem in seiner Kindheit zugestoßen ist und ihn zum Außenseiter gemacht hat. In langen Briefen an den Ex-Mann, die sie freilich nie abschicken wird, versucht sich Edith noch einmal über ihr Leben und ihr Schicksal Klarheit zu verschaffen und darüber, woran ihre Liebe zerbrach - und ihr Glück. In diesen Briefen denkt Edith aber auch über den großen Exzentriker der amerikanischen Literatur, Herman Melville, nach, für den sie und Leonard sich früh schon so rauschhaft begeistert hatten, dass sie gemeinsam ein Buch über das Leben des geheimnisvollen Außenseiters und sein Werk schreiben wollten - den unbehausten Reisenden, dessen Schicksal ihnen oft wie ein Schlüssel für ihr eigenes Leben vorgekommen war, für das Anderssein ihres Sohnes, für Gabriels Scheitern an der Welt. (Verlag)

Anne Marie Pircher und Christine Pitzke

Ort: Literaturhaus

Anne Marie Pircher liest aus ihrem neuen Erzählband Rosenquarz (Skarabaeus 2007): Nicht auf der Suche nach spektakulären Höhepunkten, sondern den Blick auf die schlichten Details gerichtet, begleitet die Autorin ihre Figuren, wandert mit ihnen an der Grat-schneide entlang, die den Alltag vom Phantastischen und Surrealen trennt, und erzählt ihre Geschichten, in denen immer wieder die Magie aufblitzt, die sich in der Realität versteckt. (Verlag)

Christine Pitzke liest aus ihrem neuen Roman Nächste Nähe, weit entfernt (Jung und Jung 2007). "Früher ist Karoline jedes Jahr umgezogen, damit Hausrat erst gar nicht zustande kam, Hausrat oder Verdruß ... jetzt will Karoline bleiben." Zusammen mit Mann und Tochter. Doch wieviel Wachheit, Phantasie muss man aufbringen, täglich, damit Zuneigung, Nähe nicht einfach weggleiten, dass der gemeinsame Entwurf nicht schadhaft wird? Und natürlich braucht es dafür den Weg über die Welt. Der Roman ist ein Versuch, dem, was man leichthin Beschädigung des Humanen nennt, entgegenzutreten, unbeugsam zu sein der Zerstörung gegenüber und ein Dach zu errichten aus fragilen, kühn sich emporschwingenden Sätzen, unter dem es sich sein lässt. (Verlag)

Ludwig Laher

Ort: Literaturhaus

Moderation: Matthias Part

Und nehmen was kommt (Haymon 2007)

Ohne falsche Sentimentalität und hart an der Wirklichkeit erzählt Ludwig Laher von einer jungen Frau aus einer ostslowakischen Roma-Familie: Mit Selbstbestimmtheit hat der Lebensweg von Monika nichts zu tun - ihrer an sich starken Persönlichkeit fehlen Bildung und der Rückhalt, sich in der Welt zurechtfinden zu können. Kampf, Flucht und Angst bestimmen ihre Entwicklung. Ausgenützt, hintergangen und gedemütigt scheint ihr Weg am Strich und in Clubs an der Grenze Tschechiens zu Deutschland und Österreich vorgezeichnet. Ludwig Laher konzentriert sich in seinem Roman auf die Entwicklung dieser Frau, die er ebenso präzise wie beklemmend erzählt. Dennoch ist das Buch gleichzeitig ein messerscharfer Befund über gesellschaftliche Zustände mitten in Europa, jenseits moralisierender Anklage, aber auch jenseits der öden Beschwörungs-formel, es gälte vor allem, die Eigenver-antwortung des Individuums zu stärken, während gleichzeitig unter immer mehr Menschen der Boden wegbricht.

Lange Nacht der Innsbrucker Literatur

Die INNSEITS-AutorInnen lesen Lyrik und Prosa

17 Uhr, Kunstpavillon, Rennweg 8a:
Hans Aschenwald, Angela Jursitzka, Julia Rhomberg.
Moderation: Gabi Wild

18.30 Uhr, Claudiana - Claudiasaal, Herzog-Friedrich-Straße 3/2. Stock:
Hans Augustin, Čenet Weisz, Regina Hilber, Barbara Hundegger.
Moderation: Christina Krenmayr

19.30 Uhr, Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Badgasse 2:
Erika Wimmer, Thomas Schafferer, Günther Loewit, Aurelia Seidl-Todt.
Moderation: Robert Renk

21.30 Uhr, Literaturhaus am Inn, Josef-Hirnstraße 5/10. Stock:
Stefan Abermann, C.H.Huber, Helmut Schiestl, Kerstin I. Mayr.
Moderation: Anna Rottensteiner

H.C. Artmann in einem Porträt

Ort: Literaturhaus

Moderation: Raoul Schrott

Den Alltag in Poesie zu verwandeln, ist Programm genug, eine stille und nie je abgeschlossene Revolution. [...] Ein Handwerker der Worte, nichts anderes ist ein Poet, schon von seiner altgriechischen Ethymologie her; allein er vermag uns aus allem Vorgefundenen eine Welt zu bauen. [...] Die Art, wie Artmann zugange geht, war mir selbst von Anfang an die liebste, kein anderer Zauber kam dem gleich, nichts inspirierte so wie diese Demiurgie (als erhabenste Industrie), die fingerschnippend eins um das andere um einen herum verwandelt. Sie arbeitete nicht mit der Sprache, sondern in ihr, aus ihr; sie schuf 'imaginäre paysagen, landschaften, die die worte selbst schaffen oder die durch die worte neu erstellt werden' - weil diese Art von Dichtern ihnen keine Szenographie aufdrückte, sondern der Sprache die Regie überließ."
So Raoul Schrott über H.C. Artmann in seinem Nachwort der Neuausgabe von Artmanns fleiß und industrie (Jung und Jung 2000). Schrott und Artmann verband über poetologische Affinitäten hinaus eine gegenseitige Wertschätzung und Freundschaft.

H.C. Artmann (1921-2000) war eine zentrale Figur der österreichischen Literatur nach 1945. Sein Werk hat bis heute nichts von seiner Faszination und Ausstrahlungskraft verloren.

Felicitas Hoppe Poetik-Vorlesung

Ort: Literaturhaus

Geistesgegenwart

"GEISTESGEGENWART, sagt mein alter Brockhaus, sei Besonnenheit und rasche Entschlusskraft. Und ich füge hinzu, sie meint weder Zeitgeist noch Zeitgenossenschaft, sondern jene seltene Wachheit, die uns instand setzt, alles, was uns betrifft, sei es nun Teil der Gegenwart, der Vergangenheit oder der Zukunft, miteinander in ein produktives Verhältnis zu setzen." (Felicitas Hoppe)

Und wie geht das in der Literatur? Felicitas Hoppe spricht über Geister der Gegenwart und der Vergangenheit, über die Unmöglichkeit des Historischen Romans und über den zweifelhaften Begriff der Gegenwartsliteratur. Und nicht zuletzt über den großen Wunsch zu handeln und das Eingesperrtsein im Erzählen darüber. Die Autorin hält sich im Mai als Writer in Residence auf Einladung der Philologisch Kulturwissenschaftlichen Fakultät der
Leopold-Franzens-Universität und der Stadt in Innsbruck auf. Näheres zu den weiteren Veranstaltungen mit Felicitas Hoppe finden Sie unter: www.uibk.ac.at/writer-in-residence

Eine Veranstaltung im Rahmen der Tagung
"Felicitas Hoppe im Kontext der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur"
vom 22. bis 24. Mai, durchgeführt vom Innsbrucker Zeitungsarchiv www.uibk.ac.at/iza