Anna Mitgutsch

Ort: Literaturhaus

Moderation: Wolfgang Hackl

Zwei Leben und ein Tag (Luchterhand 2007)

Nach einem Nomadenleben in Amerika, Südostasien und Osteuropa haben sie sich getrennt: Edith und Leonard, zwei Menschen, die nicht wieder zusammen finden und nicht voneinander lassen können. Was sie verbindet, ist ihr Sohn Gabriel und die Frage, was diesem in seiner Kindheit zugestoßen ist und ihn zum Außenseiter gemacht hat. In langen Briefen an den Ex-Mann, die sie freilich nie abschicken wird, versucht sich Edith noch einmal über ihr Leben und ihr Schicksal Klarheit zu verschaffen und darüber, woran ihre Liebe zerbrach - und ihr Glück. In diesen Briefen denkt Edith aber auch über den großen Exzentriker der amerikanischen Literatur, Herman Melville, nach, für den sie und Leonard sich früh schon so rauschhaft begeistert hatten, dass sie gemeinsam ein Buch über das Leben des geheimnisvollen Außenseiters und sein Werk schreiben wollten - den unbehausten Reisenden, dessen Schicksal ihnen oft wie ein Schlüssel für ihr eigenes Leben vorgekommen war, für das Anderssein ihres Sohnes, für Gabriels Scheitern an der Welt. (Verlag)

Mitgutsch, Anna

1948 in Linz geboren, lehrt an Uni­ver­sitäten in Eng­land und Seoul, Süd­ko­rea und lebte von 1979 bis 1985 in den USA. Nach der Pub­lika­tion ihres ersten Romans Die Züch­ti­gung kehrte sie nach Öster­re­ich zurück und lebt sei­ther als freis­chaf­fende Autorin in Linz und Boston, seit 1974 ver­fasste sie zahlre­iche Essays und lit­er­atur­wis­senschaftliche Pub­lika­tio­nen zur anglo­pho­nen und deutschsprachi­gen Gegen­wart­slit­er­atur. Sie erhielt zahlre­iche Ausze­ich­nun­gen, u.a. den Anton Wildgans Preis, Solothurn­er Literaturpreis.
Büch­er: u.a. Das andere Gesicht (Claassen 1986); Aus­gren­zung (Luchter­hand 1989); In frem­den Städten (Luchter­hand 1992); Abschied von Jerusalem (Rowohlt 1995); Erin­nern und Erfind­en (Graz­er Poet­ik-Vor­lesun­gen, Droschl 1999); Haus der Kind­heit (Luchter­hand 2000); Fam­i­lien­fest (Luchter­hand 2003).

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