Veranstaltungen 2003

Pavillon des Innsbrucker Hofgartens

Ort: Pavillon Innsbrucker Hofgartens

Ein lauer Sommerabend der Literatur - Reisen durch Tiroler Orte und Gegenden in der Sprache. Autorinnen und Autoren aus Nord- und Südtirol lesen Texte über die Stadt, aus der sie kommen oder in der sie leben. Geografische Nähe und emotionale Distanz oder geografische Distanz und emotionale Nähe: dazwischen spielt sich die literarische Auseinandersetzung ab.

...Bruneck Mayerhofen Meran Kitzbühel Bozen Hall Klausen Innsbruck Brixen…

Walter Klier - Christoph W. Bauer - Erika Wimmer - Sepp Mall - Florian Grünmandl - Josef Oberhollenzer - Bruna Maria dal Lago Veneri - Andreas Maier - Konstantin Kaiser - Helene Flöss - Hans Aschenwald

Eleonore Bürcher liest stadtstiche von norbert c. kaser (1947 - 1978).

Musik: Tirolisches ganz anders. Romed Hopfgartner, Clemens Salesny, Wolfgang Schiftner spielen Saxophone und Klarinetten.

Ein Abend für Haimo Wisser

Ort: Literaturhaus

Gestaltet von Franz Knes und Philipp Tröstl mit Texten und Kompositionen von Haimo Wisser. Mit einer Einführung von Martin Sailer.
Willige Spenden. [ Schätze aus dem Brenner-Archiv ]

Der in Wien geborene Wahltiroler Haimo Wisser (1952 - 1998) machte in den 70ern mit Musikkabarettprogrammen auf sich aufmerksam, in denen er Sprachwitz und Musik virtuos kombinierte. Seit Anfang der 80er Jahre schrieb er regelmäßig Bühnenmusik für Stücke der Volksschauspiele in Telfs und verfasste zahlreiche kammermusikalische Werke mit verschiedensten Besetzungen.

Harald Gsaller

Ort: Literaturhaus

Cross over 1: Harald Gsaller: Ein Ding vorher. 104 Embleme (Triton). Visuelle Präsentation mit Elementen einer Lesung.
Willige Spenden

Im Jahr 1531 begründete der Mailänder Rechtsgelehrte und Schriftsteller Andrea Alciatus mit seinem Emblematum Libellus (104 Embleme) die literarisch-bildnerische Form der Embleme, die Kunst der Sinn-Bilder, die in den zwei darauffolgenden Jahrhunderten in ganz Europa höchst erfolgreich und beliebt war. Heute, im Zeitalter der Label- und Logokultur, sind deren "Vorgänger" nur mehr schwer dechiffrierbare Codes. Der Künstler und Autor Harald Gsaller setzte sich daher das Ziel einer künstlerischen Neubewertung dieser mustergültigen Muster- und Bilderbücher.

Die Miniaturen, die man auf den Seiten dieses Buches versammelt hat, sind Gegenstände einer liebenswürdigen Obsession, Fetischobjekte, ausgestellt (zur Geltung gebracht) in wechselnden Konstellationen. Von jeher ist die Emblematik eine Kunst der Anordnungen gewesen, und auch als solche hat Harald Gsaller sie für sein Projekt wiederentdeckt .

(Stefanie Diekmann, Viadrina Universität Frankfurt/Oder)

Lisa Spalt und Günter Vallaster

Ort: Literaturhaus

Cross over 2: Lesung mit Lisa Spalt und Günter Vallaster
Willige Spenden

In die schmale Fuge zwischen Zeichen und Bezeichnetem, zwischen Gemeintem und Mitgemeintem zwängt Lisa Spalt ihren Fuß, auf dass sich die Türe nicht schließen und verschwinden kann.

wiesohelles ...was soll es: unter anderem versuche, das figurengedicht sprachreflexiv und ikonenironisch auszuleeren und auszuloten, so weit die zeichen reichen. sätze in das bild zu setzen, das sich ergibt. die letternröhre einzuschalten als televisionäres mandala. durch die zeichenfinger zu schauen, den kontext im auge, das weiße vom papier sowie den gilb, und den text, die kontraste, die sedimente, die arche des archivs. (Günter Vallaster)

Antonia Soulez: Wittgenstein en France: de l’ignorance à la mode / Wittgenstein in Frankreich: Von der Ignoranz zur Mode.

Ort: Literaturhaus

Vortrag auf französisch, deutsche Kurzfassung liegt auf. Moderation: Jean Louis Poitevin (Leiter des französischen Kulturinstituts, Innsbruck)

Antonia Soulez, Professorin für Philosophie in der Universität Paris 8 und Direktor des Collège International de Philosophie, hat zahlreiche Aufsätze und Bücher einschließlich Übersetzungen zum Thema Wittgenstein, Wiener Kreis und zur österreichischen Philosophie verfasst.

Bogdan Bogdanović

Ort: Literaturhaus

Anschließend führt Klaus Detelef Olof ein Autorengespräch. Mit Unterstützung durch das Architekturforum Tirol.
Willige Spenden


Ich bin überzeugt, dass man eine Stadt nur als Fußgänger richtig lesen kann. (Bogdan Bogdanovi´c) Eine Stadt lesen ist für den berühmten Urbanisten Bogdanovi´c ein sinnlich-poetischer Vorgang: den Erinnerungen der Bewohner lauschen, den Mythen der Geschichte nachspüren. Auf diese Weise erhält man Auskunft über Charakter, Lebenskraft, Persönlichkeit und Zukunft einer Stadt. Der Autor zahlreicher Bücher zur Architektur- und Stadtgeschichte hat in seinem neuen Buch Vom Glück in den Städten (Zsolnay 2002, übersetzt von Barbara Antkowiak) die Städte seines Lebens aus der Erinnerung durchwandert. Er nimmt die LeserInnen mit auf eine Reise rund um den Globus, auf eine Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert.

Klaus Detlef Olof, geboren 1939 in Norddeutschland, Slawist und Übersetzer, u. a. auch einiger Bücher von Bogdan Bogdanovi´c. Seit 1973 Lehrtätigkeit an der Universität Klagenfurt. 1991 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzer.

Jürg Amann

Ort: Literaturhaus

Moderation: Michael Forcher

Mutter töten(Haymon 2003).
In Kooperation mit dem Haymonverlag. - Willige Spenden

In vier miteinander verknüpften Erzählungen rollt Jürg Amann das zwiespältige Verhältnis eines Mannes zu seiner Mutter auf. Dabei urteilt der Autor nie, verurteilt schon gar nicht. Auch nicht, wenn erwartete Kindesliebe auf eine harte Probe gestellt wird. Andererseits ist die der sterbenden und toten Mutter entgegengebrachte Liebeserklärung nie kitschig, sondern strahlt berührende Zärtlichkeit aus. Es ist Amanns Erzählkunst, es ist vor allem seine Sprache, die selbst in den heikelsten Facetten des Themas keine Peinlichkeiten aufkommen lassen.

Jürg Amann

Ort: Literaturhaus

Weil immer das Meer vor der Liebe ist. Elegie für und nach Hertha Kräftner.Es liest: Monika Praxmarer. Text"verdichtung": Jürg Amann.
[ Literatur in Szene ]

Hertha Kräftner wäre heuer 75 Jahre alt geworden, sie setzte jedoch ihrem Leben 1951, als Dreiundzwanzigjährige, durch Veronal ein Ende. Die Dichterin, deren Werk trotz kurzer Schaffenszeit ein breites Spektrum an Themen und sprachlichen Ausdrucksformen umfasste, ist eine schwer einzuordnende Erscheinung in der österreichischen Literatur der Nachriegszeit. Trotz der unumstrittenen Qualität ihrer Texte – Peter Härtling bezeichnet sie als die neben Ingeborg Bachmann wichtigste österreichische Lyrikerin der Nachkriegsjahre – ist ihr Werk bis heute weitgehend unbekannt geblieben.

Adrian Naef

Ort: Literaturhaus

Nachtgängers Logik. Journal einer Odyssee (Suhrkamp 2003). Dr. Harald Meller (Gesellschaft für Psychische Gesundheit Tirol - GPG) führt ein Gespräch mit dem Autor zum Thema Stigma Depression.
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Psychische Gesundheit Tirol - GPG. Gefördert von der Stiftung Pro Helvetia. - Willige Spenden.

Poetisches a la a capella und Bissige Sprechtänze nach Texten von Friederike Mayröcker und Ernst Jandl, aufgeführt durch das Fasson Theater Zürich.

Ort: Literaturhaus

Willige Spenden

[Literatur in Szene]

Friederike Mayröcker und Ernst Jandl waren im Leben ein Paar. Man lebte in getrennten Wohnungen, "sie auf dem gipfel / er im morast / mit telefonleitern dazwischen". Über die Jahrzehnte sind zwei Werke nebeneinander entstanden, die unterschiedlicher kaum sein könnten: der poetischen Verflechtung der Welt in Chiffren, Zeichen, Wort- und Satzbildern im Werk von Friederike Mayröcker stehen die kalkulierte Un-Ordnung, die laut-malerischen Sprechgesänge, die Wort-Witz-Bissigkeiten Ernst Jandls gegenüber. Doch beide haben etwas gemeinsam: sie wollen, dass man ihre Sprache HÖRT. Dichtung muss tönen. Das Fasson Theater Zürich hat unter der Regie von Nelly Bütikofer Texte von beiden zum Schwingen gebracht: "A la capella. Ein bewegliches Kammerspiel nach Noten von Friederike Mayröcker" hat "je ein umwölkter gipfel" als Ausgangstext; "Sprechtanz mit Herrn Jandl. Eine lyrische Debatte mit 2 Schauspielern" eine Textauswahl aus Gedichten Jandls.

Es spielen: Utz Bodamer, Bodo Krumwiede, Marianne Weber.