Veranstaltungen 2017

Najem Wali

Najem Wali während der Veranstaltung

Ort: Literaturhaus

Moderation: Anna Rottensteiner

Wenn Terroristen in Paris in die Menge schießen und Dutzende Menschen ermorden, wenn die Tugendwächter der Französischen Revolution Tausende enthaupten lassen, um „aufklärerische Ideale“zu verwirklichen, aber auch wenn Dostojewskis „Dämonen“ morden, weil ihr Nihilismus ihnen jedes moralische Empfinden raubt – was geht dann in ihnen vor? Warum machen sich Menschen zu Herren über Leben und Tod – und damit zu Gott? Auch wenn sie sich auf Gott oder ein politisches Ideal berufen, so Walis provokante These, dann gilt in Wahrheit genau das Gegenteil: Was all diese Mörder antreibt, ist die Faszination der Gewalt, das Gefühl absoluter Macht, der Wunsch, tödliche Angst zu verbreiten und das soziale Fundament des Vertrauens zu zerstören.

Suche nach dem ewigen Leben

Ort: Literaturhaus

Moderation: David Winkler-Ebner

Pidder Jansen-Dürr & Anne Siegetsleitner im Gespräch.

Bereits Gilgamesch, Held des gleichnamigen, jahrtausendealten Epos, zog in die Welt, um Unsterblichkeit zu erlangen; auch heute noch begeben sich Menschen auf die Suche nach dem ewigen Leben. Die Fortschritte der modernen Wissenschaft scheinen dieses in eine noch nie zuvor erreichte Nähe gerückt zu haben.

Doch woher stammt die Sehnsucht nach fortwährender Existenz und welche Probleme – soziale, ökonomische oder moralische – birgt die zunehmende Überalterung der Gesellschaft?

Anna Kim

Anna Kim bei Lesung im Literaturhaus am Inn

Ort: Literaturhaus

Moderation: Sieglinde Klettenhammer

Wem gehört die Geschichte?

Seoul 1960. Johnny Kim, seine Geliebte Eve Moon und sein bester Freund aus Kindertagen Yunho Kang sind auf der Flucht vor der berüchtigten Nordwest-Jugend, einer antikommunistischen, paramilitärischen Schlägertruppe im Dienst der Regierung Südkoreas. Diese steht kurz vor dem Zusammenbruch, seit Wochen geht die Bevölkerung gegen den autokratischen Präsidenten Rhee auf die Straße. Gemeinsam wagen Johnny, Eve und Yunho die illegale Überfahrt nach Japan und finden Unterschlupf und Arbeit im koreanischen Viertel Osakas. Doch schon bald werden sie von ihrer Vergangenheit eingeholt: Ein Mädchen ist verschwunden, und der Verdacht fällt auf Johnny …

Giedra Radvilavičiūtė & Undine Radzevičiūtė

Ort: Literaturhaus

Moderation: Cornelius Hell

Litauen: Länderschwerpunkt der Leipziger Buchmesse

Giedra Radvilavičiūtė gehört trotz bislang erst zwei Büchern (und zahlreichen Texten in der Kulturpresse) zu den hervorragendsten Essayisten in Litauen. Sie fasziniert durch ihre spezifische Verbindung von Erzählung und Reflexion. Essayistische Argumentation und narrative Kerne integrieren nahtlos die zahlreichen und abseits des Mainstreams liegenden Assoziationen an die internationale Literatur und an literaturtheoretische Fragestellungen.

Karl-Markus Gauß

Ort: Literaturhaus

Moderation: Ulrike Tanzer

Karl-Markus Gauß ist wieder auf Reisen gegangen, in Osteuropa und auf dem Balkan. In Moldawien, dem ärmsten Staat des Kontinents, hat er sich mit der „moldawischen Sehnsucht“ infiziert, der Sympathie für Land und Leute.

Isabella Feimer

Ort: Literaturhaus

Moderation: Bernd Schuchter

auch meine Geschichte muss damit beginnen können, dass einmal etwas gewesen war …

In poetisch-bildhafter Sprache, die zwischen Schönheit und Grausamkeit changiert, erzählt Isabella Feimer eine Höllenfahrt durch Zeit und Raum, die beginnend mit der Renaissance in eine futuristische Welt führt. Die Menschheit hat die Grenzen des ihr bekannten Himmels überschritten, die Erde ist zu einer Nichtigkeit geworden.

Das gezähmte Kinderbuch

Ort: Literaturhaus

Moderation: Antonia Erhart

Hubert Flattinger & Ingrid Tomkowiak im Gespräch.

Special Guest Stefan Hayn Überlegungen zum Kinderfilm (Arbeitstitel)
Fellowship-Vorhaben im Künstlerhaus Büchsenhausen 2016/17

Kinderbücher müssen sich immer mehr Vorgaben beugen, sollten pädagogisch wertvoll sein und Vorbildfunktion haben. Ist es heute denkbar, die kleinen Held_innen ohne Schutzhelm Fahrrad fahren zu lassen, während Pippi Langstrumpf ohne Sicherheitsvorkehrungen Pferde ritt und mit zu Ballons umgebauten Betten um die Welt flog? Können heute noch Bücher mit Protagonist_innen, die Grenzen verletzen, geschrieben werden? Wie pädagogisch korrekt Kinderliteratur muss bzw. soll Kinderliteratur wirklich sein?

Walter Grond

Ort: Literaturhaus

Moderation: Dorothea Zanon

Sommer 1917: Hermann Opitz beschließt, sein altes Leben hinter sich zu lassen, sein Heimatdorf, seine Ehe - und meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst. Ein Jahr später strandet er in Baku, das in den Jahren des Ölbooms zur mondänen orientalischen Metropole geworden war, und begegnet dort Jale, der Tochter eines Ölbarons. Wenig später gerät das junge Liebespaar in die Wirren der Russischen Revolution und flieht nach Paris.

Sarajevo

Ort: Literaturhaus

Moderation: Andrea Zink & Studierende der Slawistik Innsbruck

Wie kaum in einer anderen Stadt spiegeln sich in Sarajevo die ereignisreiche Geschichte und kulturelle Vielfalt Europas: Sarajevo ist orientalisches Schmuckstück und politischer Tatort zugleich, Provinznest im monarchistischen Jugoslawien und Inbegriff sozialistischer Brüderlichkeit, Austragungsort Olympischer Spiele und eine belagerte Stadt. Von diesen und weiteren Facetten berichten und erzählen die im Band Sarajevo der Reihe Europa erlesen versammelten Texte. Die Herausgeberin Andrea Zink präsentiert diesen gemeinsam mit an der Gestaltung beteiligten Studierenden.

Anna Kim: Über die Dringlichkeit

Ort: Literaturhaus am Inn

In der diesjährigen Poetikvorlesung wird Anna Kim über die Dringlichkeit als ästhetische und ethische Kategorie im Schreiben sprechen: über den Drang als Voraussetzung, Bedingung für das Schreiben und Weiterschreiben und über das Dringliche als Ursprung, Quelle der literarischen Arbeit.
Zugleich wird sie sich auch der Frage widmen, ob die Dringlichkeit zu einem Geniebegriff gehört, der mittlerweile verjährt ist.

In Kooperation mit dem Brenner-Archiv und dem Institut für Germanistik

Diese Veranstaltung findet auch am 04.05. Donnerstag 19 Uhr statt.