Veranstaltungen 2002

Drago Jančar

Lesung und Verlagspräsentation: Der slowenische Autor Drago Jančar liest aus seinen im Folio-Verlag erschienenen Büchern Brioni. Und andere Essays (2002) und Die Erscheinung von Rovenska. Erzählungen (2001). Anschließend Autorengespräch und Diskussion mit dem Übersetzer Klaus Detlef Olof.
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Ein Abend mit Nikolaj Gogol’

Ein Abend, dem russischen Schriftsteller Nikolaj V. Gogol’ gewidmet und veranstaltet vom Institut für Slawistik der Universität Innsbruck, anlässlich des 150. Todestages des russischen Schriftstellers.
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Sepp Mall

Ort: Literaturhaus

Buchpräsentation und Lesung. Sepp Mall liest aus Inferno Solitario(Skarabaeus 2002). Mit einer Einführung von Martin Sailer.
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Aus der Dramatikerwerkstatt

Dienstag, 25. Juni, Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr

Szenische Lesungen von Tiroler Autoren und Autorinnen im Rahmen des 1. FESTIVALS DER NEUEN TIROLER DRAMATIK.
Eintritt frei

Eröffnung Japan im Herbst

Ort: Großer Lesesaal Universitätsbibliothek (UB)

Ein bunter Abend mit Lyrik, sinnigen Statements, Musik sowie japanischem Essen.

Eintritt inkl. Speisen 5 bzw. 10 EU

Peter Giacomuzzi und Clemens Lindner, 2 Tiroler Autoren mit intensiver Beziehung zu Japan, deren Lyrik unterschiedlicher nicht sein könnte, stellen ihre Gedicht-Zyklen großstadt männlich(Giacomuzzi, gelesen von Johann Nikolussi) sowie Und Buddha dazu lächelt (Lindner) vor. Zwei am Tiroler Landestheater arbeitende japanische Musiker bringen japanische Volkslieder zu Gehör: Die starke Stimme SAIKO Kawano wird von Konzertmeister OISHI Toshio auf der Geige begleitet - ein musikalisches Gustostück! Renate Giacomuzzis Text Der transparente Blick: Die österreichische Plakatserie nach Japan erläutert 13 literarische Sichtweisen sowie Sinn und Zweck einer solchen Aktion. Der langjährige Lektor in Tokio Manfred Nikolussi führt vor, wie sich das Verhältnis der westlichen Welt zum Inselreich im fernen Osten historisch entwickelte: Japan - Das imaginierte Fremde: Mythos, Klischee, Projektion. Eigener Programmpunkt: verkosten! Das in unserer unmittelbaren Nachbarschaft (Uni-Brücke) neu eröffnete Restaurant kai zeigt, was originale SUSHIS sind.

Adolf Muschg

Ort: Grosser Lesesaal UB

Adolf Muschg liest Prosastücke. Literaturgespräch mit Dr. Rainer Weiss (Suhrkamp)

Eintritt 5 EU

Die Sprache des Schreibens hätte er ohne Japan nicht gefunden heißt es im Klappentext seines 1995 bei Suhrkamp erschienenen Bandes Die Insel, die Kolumbus nicht gefunden hat mit 7 Prosastücken, die sich wie kleine, aber gewichtige Japan-Porträts ausmachen. Der große Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg, von dem gesagt wird, er sei als 30-jähriger in Japan seine Schreibblockade losgeworden (Standard 28./29. Juli 2001) war früh und ist noch heute persönlich mit Japan verbunden. Für uns ist er jener Autor, der sich fundiert wie kein anderer und vor dem Hintergrund seiner unbedingten, aber unsentimentalen Liebe zu Japan mit verschiedenen Bildern dieses Landes in seinen Texten befasst hat. Unter anderen: Im Sommer des Hasen (1975), Deshima. Filmbuch (1987), Nur ausziehen wollte sie sich nicht (1995; alle bei Suhrkamp). Rainer Weiss, Programmleiter und Muschgs Lektor bei Suhrkamp, aufgrund vieler Reisen ebenfalls Japan-Kenner, führt das Gespräch mit dem Autor.

IKEZAWA Natsuki

Ort: Literaturhaus

Zweisprachige Lesung mit IKEZAWA Natsuki und Gespräch über politische Kultur in Japan mit Univ.-Prof. Dr. Peter Pörtner (Leiter Japan-Zentrum der Ludwig-Maximilian-Universität München).

Eintritt 5 EU

Aufstieg und Fall des Macias Guili (Downfall of Macias Guili, 1995) ist IKEZAWA Natsukis erster ins Deutsche übersetzte Roman, eine Neuerscheinung dieses Jahres (edition q). Von der Kritik als ungewöhnlichster Roman der jüngsten Zeit bezeichnet, erhielt der Autor für dieses Buch den wichtigsten japanischen Literaturpreis (Tanizaki-Junichiro-Preis).  IKEZAWA Natsuki liest in japanischer Sprache, Johann Nikolussi liest die deutsche Version.

TAWADA Yoko, OGATA Yoko und Sabine Grimkowski

Ort: Literaturhaus

TAWADA Yoko, OGATA Yoko und Sabine Grimkowski über Texte japanischer Autorinnen.

Eintritt 5 EU

Das Gespräch der drei Expertinnen dreht sich um zeitgenössische japanische Autorinnen wie SHONO Yoriko, MATSUURA Rieko, KAWAKAMI Hiromi, MIZUMURA Minae, OBA Minako, ENCHI Fumiko, KONO Taeko, ITO Hiromi und natürlich TAWADA Yoko, um nur einige wenige zu nennen, die zuerst in einer konzentrierten Text-Auswahl vorgestellt werden (Lesung: Katrin Bene). Die Literatur von Japanerinnen zeichnet sich mitunter durch radikale sprachliche Neuerungen, provokante Blickwinkel und ungewohnte Themenverarbeitung aus, was wohl in erster Linie darauf abzielt, die herkömmlichen Geschlechterrollen in Frage zu stellen und aufzulösen. Die Schriftstellerin TAWADA Yoko (Hamburg), die Literaturwissenschaftlerin OGATA Yoko (Innsbruck) und die vielfach mit japanischer Literatur befasste Journalistin Sabine Grimkowski (Freiburg) spüren Eigenschaften, Qualitäten und Besonderheiten dieser Texte nach und leuchten deren gesellschaftlichen Hintergrund aus. ITO Hiromi, die in einer eigenen Lesung am darauf folgenden Abend in Innsbruck auftritt, wird anwesend sein ... und sich - vielleicht? - einschalten.

ITO Hiromi und TAWADA Yoko

Ort: Grosser Lesesaal UB

Lesung mit Performance ITO Hiromi  Mutter töten und neue Texte. Gemeinsam mit TAWADA Yoko - Japanisch, Englisch, Deutsch.

Eintritt 5 EU

Mit ihrem Buch Mutter töten (Residenz 1993) hat ITO Hiromi im deutschsprachigen Raum einiges Aufsehen erregt. Radikal und ohne Schonung gegenüber der eigenen Biografie schreibt ITO vital und radikal gegen die Erwartungen ihrer Leserschaft an und löst zuerst Schrecken, bald Faszination und schließlich die Erkenntnis aus, dass hier eine Autorin mit äußerster Ökonomie und Präzision einen vielfach ritualisierten Ablauf zwiespältiger Gefühle und Obsessionen vergegenwärtigt. Später ist ITO Hiromi selbst Mutter geworden und hat wieder aus ihrer Biografie geschöpft. Mit ihrem Mann NISHI Masahiko, einem Literaturprofessor in Kyoto, hat sie Das anarchische Aschenputtel (Residenz 1999) herausgebracht, eine Sammlung unkonventioneller Geschichten zwischen persönlichem Alltag und den Märchen der Brüder Grimm. In Innsbruck wird ITO Hiromi in japanischer und englischer Sprache ältere und neue, noch unveröffentlichte Texte sprechen, eingeleitet und ergänzt von ihrer Kollegin TAWADA Yoko, die dem Publikum vermittelt und ITOs modernen Schamanismus übersetzt.

Elisabeth Reichart

Ort: Literaturhaus

Das vergessene Lächeln der Amaterasu (Aufbau-Verlag 1998).

Eintritt 5 EU

Elisabeth Reicharts letztes Buch wurde von der Kritik vorsichtig, da und dort sogar irritiert zur Kenntnis genommen, schien es doch im Gesamtwerk der Wiener Autorin einen unsicheren Platz einzunehmen. Die Protagonistin des Romans folgt dem Geliebten in seine Heimat, doch rasch weicht die Faszination dem Grauen. Die an unüberbrückbaren kulturellen Unterschieden scheiternde Liebesgeschichte einer Wiener Malerin und eines japanischen Sängers erfüllte so gar nicht die Erwartungen einer Leserschaft, die Reichart als kompromisslose antifaschistische Autorin zu schätzen wussten (unter anderen Februarschatten, 1984; Komm über den See, 1988; Fotze, 1993; Sakkorausch, 1994). Erst allmählich konnte gezeigt werden, dass Reicharts neues Buch mehr als nur eine Schicht aufweist und durchaus die zentralen gesellschaftspolitischen Anliegen der Autorin vertieft. Hinzu kommt, dass der ganze Roman vom Leben der Artemisia Gentileschi, italienische Malerin des 17. Jahrhunderts, als Subtext durchzogen ist. Die Einführung zum Werk Elisabeth Reicharts und das Gespräch mit der Autorin bestreitet die Salzburger Literaturwissenschaftlerin Dr. Christa Gürtler.