Veranstaltungen 2019

Lizzie Doron

Ort: Literaturhaus

Moderation: Helga Ramsey-Kurz (Institut für Anglistik), Andreas Oberprantacher (Institut für Philosophie)

Lesung und Gespräch in englischer und deutscher Sprache
Lesung auf Deutsch: Erika Wimmer Mazohl

„Die Tragödie des Anderen zu verstehen, ist die Voraussetzung, um einander keine weiteren Tragödien zuzufügen.“ Lizzie Doron hat ein Jahr lang fünf Männern: verurteilten ehemaligen Terroristen aus den besetzten Gebieten und zwei israelischen Ex-Soldaten, die den Dienst an der Waffe verweigerten, zugehört. Entstanden ist aus diesen Gesprächen das Buch Sweet Occupation, aus dem Hebräischen übersetzt von Mirjam Pressler (dtv 2017), ein ergreifendes Dokument über die Autorin selbst und über einst Radikale, die dem sinnlosen Hass eine Alternative entgegensetzen wollen.

Viola Rohner & Martin R. Dean

Ort: Literaturhaus

Moderation: Irene Zanol

Viola Rohner: 42 Grad. Erzählungen, Lenos Verlag 2018
Martin R. Dean: Warum wir zusammen sind. Roman, Jung und Jung 2019

Lesung und Gespräch

In ihren zuletzt erschienenen Büchern loten sowohl Martin R. Dean als auch Viola Rohner die Fragilität, die Risse und die feinen Verbindungen von Beziehungsgeflechten aus: In seinem Roman mit dem bezeichnenden Titel Warum wir zusammen sind (Jung und Jung 2019) legt Martin R. Dean eine feinsinnige und scharfe Analyse über die Zuflüchte und Abgründe langjähriger Beziehungen vor; in ihrem Erzählband 42 Grad (Lenos 2018) zeigt Viola Rohner die Menschen in ihrer Einsamkeit und gleichzeitig als Teil von Beziehungen und Geschichten, aus denen es kein Entrinnen gibt.

Thomas Bernhard: Das Handbuch.

Thomas Bernhard: Das Handbuch. Metzler Verlag 2018

Buchpräsentation mit den Herausgebern Manfred Mittermayer und Martin Huber
Lesung: Martin Schwab

Das Bernhard-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung, im Rahmen des 30. Todestags des Autors herausgegeben von Martin Huber und Manfred Mittermayer im Metzler Verlag, stellt die Texte von Thomas Bernhard in den Mittelpunkt: von den journalistischen Arbeiten über die Prosawerke und Theaterstücke bis zu Reden und Interviews. In aufschlussreichen Querschnitten durch dieses vielschichtige Œuvre werden „Kontexte und Diskurse“ eröffnet: von der österreichischen Literatur und Bernhards Stellung in der zeitgenössischen Öffentlichkeit über Themen und Inhalte, die sich durch das gesamte Werk des Schriftstellers ziehen wie Krankheit/Tod, Österreichkritik, Natur/Künstlichkeit, Musik, Geschlechterrollen und Philosophie.

Tanja Maljartschuk

Ort: Literaturhaus

Moderation: Gabriele Wild

Tanja Maljartschuk: Blauwal der Erinnerung. Roman, Kiepenheuer & Witsch 2019

Lesung und Gespräch

Eine Frau findet Orientierung und Halt in einer historischen Figur, die für die Geschichte der Ukraine eine bedeutende Rolle spielt: im Geschichtsphilosophen und Politiker Wjatscheslaw Lypynskyj. Ebenso auf der Suche nach Unabhängigkeit folgt die Erzählerin diesem stolzen, kompromisslosen und – wie sie – hypochondrischen Mann, um durch die Erinnerung der sowjetischen Entwurzelung zu trotzen.

Mit ihrem Roman Blauwal der Erinnerung (Kiepenheuer & Witsch 2019) verfasst die Bachmann-Preisträgerin 2018 ein beeindruckendes Stück Literatur, das zeigt, was es heißt, wenn die eigene Identität aus Angst, Gehorsamkeit und Vergessen besteht.

heimat/eins: das Wort mit dem H. Eine Begriffsbestimmung

Ort: Literaturhaus

Moderation: Anna Rottensteiner

[Forum Freiraum]

Elsbeth Wallnöfer: Heimat. Ein Vorschlag zur Güte. Haymon Verlag 2019

Ist Heimat ein gefährlicher Begriff, der in den Giftschrank politischer Tabuwörter gehört? Oder kann er heute eine konstruktive Rolle in unserer Gesellschaft spielen? Kann der Begriff endlich aus seiner völkisch-nationalistischen Umklammerung gelöst und pluralistisch verstanden werden? Welche Rolle kann dabei die Literatur spielen?

Elsbeth Wallnöfer bietet in ihrem Buch Heimat. Ein Vorschlag zur Güte. Haymon Verlag 2019 neben einem historisch äußerst aufschlussreichen Abriss zu "Heimat" einen diskutierenswerten Ansatz dazu.

Wir laden zum Mitdiskutieren ein.

heimat/zwei: Heimat als Utopie: Irena Brežna & Roberta Dapunt

Ort: Literaturhaus

Moderation: Anna Rottensteiner

Umfasst Heimat, dieses deutsche Wort, das in vielen anderen Sprachen keine Entsprechung hat, „das ganze Bündel, das unser Aufwachsen an einem Ort ausmacht“, wie es die ladinisch-italienische Poetin Roberta Dapunt in einem Essay ausdrückt? Oder ist es für Schreibende die Sprache, sind es die Sprachen, wie es der Titel der slowakisch-schweizerische Schriftstellerin und Journalistin Irena Brežna: Wie ich auf die Welt kam. In der Sprache zu Hause (2018) nahelegt?  Beide Autorinnen sind sehr intensive literarische Stimmen der Gegenwart und in mehreren Sprachen verankert: Am Abend werden sie miteinander in einen Dialog treten.

[widerlesen]: Kassandra von Christa Wolf

Ort: Literaturhaus

Impuls: Sieglinde Klettenhammer (Institut für Germanistik)

In der Reihe [widerlesen] werden Texte in den Mittelpunkt gestellt, die grundlegende Fragen aufgreifen und auf die Gegenwart reflektiert werden können. Der Impuls der Germanistin Sieglinde Klettenhammer wird den Text und Christa Wolf in Kontexte einordnen, anschließend folgt eine Auseinandersetzung durch die Teilnehmenden.

Anmeldung bis Mittwoch, 17. April unter literaturhaus@uibk.ac.at. Die Lektüre des Romans wird empfohlen.

Clemens J. Setz

Ort: Literaturhaus

Moderation: Markus Köhle

Clemens J. Setz: Der Trost runder Dinge. Erzählungen (Suhrkamp 2019)

Lesung und Gespräch

Das ganz und gar Unerwartete bricht in das Leben von Clemens J. Setz’ Figuren in seinem neuen Erzählband Der Trost runder Dinge (Suhrkamp) ein: Ein elsässischer Soldat im Ersten Weltkrieg entdeckt am Nachthimmel das Sternbild des Großen Burschen, das so schauderhaft ist, dass er niemandem davon erzählen kann. Ein junger Mann, der sich in die blinde Anja verliebt hat, muss feststellen, dass ihr Apartment von oben bis unten mit Beschimpfungen bekritzelt ist… Der Trost runder Dinge ist ein Buch voller Irrlichter und doppelter Böden – radikal erzählt und aufregend bis ins Detail.

Markus Köhle, Schriftsteller und Wegbegleiter von Clemens J. Setz wird durch den Abend führen.

Was heißt mehrsprachig schreiben – mehrsprachig lesen?

Ort: Literaturhaus

Moderation: Doris Eibl

Till Dembeck und Cécile Wajsbrot im Gespräch

Mehrsprachigkeitsmai 2019

Was heißt Mehrsprachigkeit für das Schreiben und Lesen literarischer Texte? Wie denken Autor*innen über die Sprache(n) ihrer Texte nach, welche Relevanz haben ihre Sprachenkenntnisse für ihr Schreiben? Wie wirkt Mehrsprachigkeit auf Leser*innen – eröffnet sie neue Bedeutungsräume oder verschließt sie den Zugang zum Text? Worauf achten Literaturwissenschaftler*innen beim Lesen mehrsprachiger Texte, was interessiert sie daran? Diese und weitere Fragen diskutieren, moderiert von der Romanistin Doris Eibl, die Schriftstellerin Cécile Wajsbrot und der Literaturwissenschaftler Till Dembeck.

In Kooperation mit dem Institut für Romanistik und der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft

Ágnes Heller

Ort: Literaturhaus

Moderation: Josef Mitterer

Zeitmesserinnen I

 

Der österreichische Philosoph Josef Mitterer wird als Kollege und Freund in Leben und Werk von Ágnes Heller einführen.

In Kooperation mit dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv