Tomer Gardi

Ort: Literaturhaus am Inn

Moderation: Angelika Klammer

Jahre, nachdem Radili sich nach bedrohlichen Anpöbelungen durch Skins ein Messer gekauft hat, kehrt er als Erwachsener in dieselbe Stadt zurück. Die Suche nach dem damals vergrabenen Messer ist die erste von vielen Situationen, die der Erzähler auf unorthodoxe Weise miteinander verknüpft.
Es wäre ein ganz normaler, übermütiger und ungenierter Großstadtroman, wäre da nicht seine Sprache, die Sprache all dieser Migranten, die wie der Erzähler – „Das ist kein Deutsch!“ – aus ihrer Sprache deportiert und aus der Geschichte bzw. der Erzählung hinausgeworfen wurden. Gardi entwickelt in
Broken German ein anspielungsreiches, anspruchsvolles und vergnügliches Plädoyer für die Sprachenvielfalt in der einen Sprache, für die Regelübertretung, für das nicht Normierte.

 

Tomer Gardi: Broken German. Roman. Droschl 2016

Portrait Tomer Gardi

Gardi, Tomer

Tomer Gar­di, 1974 im Kib­buz Dan in Galiläa geboren, studierte Lit­er­atur und Erziehungswis­senschaft in Tel Aviv und Berlin. Er war Her­aus­ge­ber der Zeitschrift Sedek: A Jour­nal on the Ongo­ing Nak­ba, ein Pro­jekt der israelisch-jüdis­chen Ini­tia­tive Zochrot, die die Erin­nerung an die Vertrei­bung der Palästi­nenser im öffentlichen Diskurs ver­ankern will. Tomer Gardis lit­er­arisch­er Essay Stein, Papi­er erschien 2013 auf Deutsch (Rot­punkt).

Tomer Gar­di: Bro­ken Ger­man. Roman. Droschl 2016