Simona Ryser und Andrea Winkler

Ort: Literaturhaus

Moderation: Robert Renk

Zwei schwebende, aber dichte Texte, die in dem, wie sie dieses Schweben zum Ausdruck bringen, nicht unterschiedlicher sein könnten:

Simona Ryser liest aus ihrem Roman Maries Gespenster (Limmat 2007), für den sie mit dem Rauriser Literaturpreis für die beste deutschsprachige Erstveröffentlichung ausgezeichnet wurde. Marie wird nach dem Tod ihrer Mutter aus der Bahn geworfen. Verstrickt in innere Kämpfe um Ablösung und Erlösung, hangelt sie sich durch den Tag, lässt sich aushalten von Verehrern, sucht manchmal einen Job. Vor allem streift sie ziellos durch die Stadt, und im Bus, im Bahnhof, in der Delikatessabteilung steht plötzlich die Mutter vor ihr.
Die Autorin „hat ein virtuoses, kluges, federleichtes Prosadebüt veröffentlicht. Ein modernes Märchen vom Verlust; traurig, listig, mitunter komisch, und im besten Sinne eigensinnig.“ (Sabine Peters, Basler Zeitung).

Andrea Winkler liest aus Hanna und ich (Droschl 2008).
Hanna „sitzt zuhause und schweigt“, sie verschließt sich in sich selbst und öffnet sich kaum. Auch nicht dem erzählenden Ich, das versucht, Hannas Geheimnis und die Motive ihres Verstummens zu erkunden, weil es nicht will, dass Hanna „ausscheidet“, dass sie im Dunkel verschwindet, in die Schatten, die sie umgeben.
Die Autorin gehört zu den interessantesten und eigensinnigsten literarischen Stimmen der österreichischen Gegenwartsliteratur. Sie verwebt Inhalt und Sprache zu einer poetischen Textur, in der sie existenzielle Fragen nach Erinnern und Vergessen wie schwerelos mit sich im Gepäck führt.

Winkler, Andrea

wurde 1972 in Freis­tadt geboren. Sie studierte Ger­man­is­tik und The­ater­wis­senschaft in Wien, wo sie als freie Schrift­stel­lerin lebt. Zahlre­iche Preise (u. a. Abra­ham Woursell Award, Förderung­spreis der Repub­lik Öster­re­ich). Büch­er: Arme När­rchen (2006), Han­na und ich (2008, bei­de: Droschl), Drei, vier Töne, nicht mehr (2010) und König, Hof­narr und Volk (2013), Die Frau auf mein­er Schul­ter (2018, alle drei: Zsol­nay Verlag).

Win­kler Andrea

 

 

Ryser, Simona

geboren 1969 in Zürich, nach ein­er Lehre als Ver­lags­buch­händ­lerin Arbeit im Lek­torat beim Dio­genes Ver­lag. Studierte Gesang, seit 1995 ver­schiedene Engage­ments als Opern­sän­gerin, diverse freie Pro­duk­tio­nen sowie Tätigkeit als Autorin und Jour­nal­istin. Seit 2004 freie Hör­spiel­regis­seurin, Autorin, Sän­gerin und Jour­nal­istin. Für ihren let­zten Roman Maries Gespen­ster (2007, Lim­mat) erhielt die Autorin 2008 den Rau­ris­er Literaturpreis.