Schwerpunkt Ungarn

Ort: Literaturhaus

Mittwoch bis Freitag, 8.-10. November:
Zur Situation der ungarischen Literatur nach Frankfurt 1999: Lesungen/Vorträge/Gespräche. In Zusammenarbeit mit dem Collegium Hungaricum, Wien, dem Institut für Germanistik, Innsbruck, und dem Verband Ungarischer Studenten und Akademiker in Innsbruck..

Eintritt frei, wenn nicht anders angegeben im Literaturhaus am Inn.

Mittwoch, 8. November, 19 Uhr:

Vortrag von Mag. Attila Bombitz: Die Welt muß neu erzählt werden. Geschichte und Redeweisen in der ungarischen Prosa der 90er Jahre. Anschließend Lesung von Ádám Bodor (Prosa). Die Dichterin Zsófia Balla führt ein Gespräch mit dem Autor und liest eigene Gedichte. Buffett.

Donnerstag, 9. November, 17 Uhr:

Vortrag von Univ. Prof. Dr. Árpád Bernáth: Zur Rezeption der ungarischen Literatur im deutschen Sprachraum. 20 Uhr: Lesung Agáta Gordon (Prosa). Die Übersetzerin Andrea Seidler führt ein Gespräch mit der Autorin über feministische Literatur in Ungarn.

Freitag, 10. November, 17 Uhr:

Vortrag von Dr. Ágnes Lerch: Ungarisch als Sprache mit freier Wortstellung. 20 Uhr, Mindszenty Haus, Richard Wagner-Straße 3: Lesung László Márton (Prosa) und Geza Szöcs (Lyrik). Autorengespräch über die Situation der ungarischen Intelligenz in Siebenbürgen in der Ära Ceaus¸escu, Moderation Prof. Dr. Károly Csúri (Direktor des Collegium Hungaricum, Wien). Buffet mit musikalischer Umrahmung: Roswitha Tiefenthaler (Querflöte) und Hermann Haid (Gitarre). Mag. Attila Bombitz, Institut für Germanistik der Universität Szeged (Lehrstuhl für österreichische Literatur und Kultur), ist Spezialist für österreichisch-ungarische Literatur- und Kulturbeziehungen und für österreichische und ungarische Prosa nach 1945.

Andrea Seidler, 1955 in Sopron/Ödenburg (Ungarn) geboren, Studium der Germanistik und Finno-Ugristik in Wien, wo sie derzeit auch am Institut für Finno-Ugristik unterrichtet. Übersetzungen neuerer ungarischer Literatur, vor allem Werke von László Garaczi (zuletzt Bekenntnisse eines Lemuren, Droschl 1999), Endre Kukorelly und Ferenc Szijj.

 

 

Seidler, Andrea

1955 in Sopron/Ödenburg (Ungarn) geboren, Studi­um der Ger­man­is­tik und Finno-Ugris­tik in Wien, wo sie derzeit auch am Insti­tut für Finno-Ugris­tik unter­richtet. Über­set­zun­gen neuer­er ungarisch­er Lit­er­atur, vor allem Werke von Lás­zló Garaczi (zulet­zt Beken­nt­nisse eines Lemuren, Droschl 1999), Endre Kuko­rel­ly und Fer­enc Szijj.

 

Lerch, Ágnes

ist Oberas­sis­tentin am Insti­tut für Ungarische Sprache und Lit­er­atur der Uni­ver­sität Szeged (Lehrstuhl für All­ge­meine Sprach­wis­senschaft). Spezial­ge­bi­ete: Prag­matik und Konversationsanalyse.

Márton, László

geb. 1959 in Budapest. Studi­um der ungarischen Sprache und Lit­er­atur, Ger­man­is­tik und Sozi­olo­gie. Mitar­beit­er des Ver­lags Helikon. Wichtige Per­sön­lichkeit der in den 80er Jahren aufge­trete­nen post­mod­er­nen Schrift­stel­ler­gen­er­a­tion. Er schreibt u.a. auch Hör­spiele und über­set­zt aus dem Deutschen. Pub­lika­tio­nen: Die wahre Geschichte des Jakob Wun­schwitz. Übers. von Hans-Hen­ning Paet­zke. Wien: Zsol­nay 1999.

 

Szöcs, Géza

1953 als Ange­höriger der ungarischen Min­der­heit in Rumänien geboren. Exil in der Schweiz 1986–1989. 1989 Grün­dung und Leitung des Budapester Büro und Radio Free Europe, engagierte sich bei der Vor­bere­itung der Wende in Ungarn und Rumänien. 1990 Rück­kehr nach Rumänien als Sen­a­tor im Bukarester Par­la­ment. 1991–1992 Gesandter des Demokratis­chen Bunds der Ungarn beim Europarat in Straßburg. Zahlre­iche Lit­er­at­u­rausze­ich­nun­gen. Publ. u.a.: Lacht, wie ihr es ver­ste­ht. Hg. und über­set­zt von Hans-Hen­ning Paet­zke. Frank­furt am Main: Frank­furter Ver­lagsanstalt 1999.

 

Bernáth, Árpád

Vor­stand des Insti­tuts für Ger­man­is­tik der Uni­ver­sität Szeged. Koor­di­na­tor des Ungarn-Schw­er­punk­ts der Frank­furter Buchmesse 1999.

 

Gordon, Agáta

geb. 1963, Studi­um der ungarischen Lit­er­atur und Geschichte in Debre­cen. Ziegen­rouge, ihre erste Roman­veröf­fentlichung, erschien 1997 in Budapest, in der Über­set­zung von Andrea Sei­dler in Wien: Mile­na Ver­lag 1999. Sie lebt als freie Autorin auf dem Land.

Bodor, Ádám

geb. 1936 in Klausen­burg (Sieben­bür­gen), über­siedelte 1982 nach Ungarn und lebt heute in Budapest. Seine Büch­er wur­den in 5 Sprachen über­set­zt, die erste deutschsprachige Über­set­zung ist: Schutzge­bi­et Sin­is­tra, Übers. von Hans Skirec­ki. Zürich: Amann 1994. Eben­falls im Amann-Ver­lag ist der Roman Der Besuch des Erzbischofs erschienen (1999).

Balla, Zsófia

geb. 1949 in Klausen­burg (Sieben­bür­gen), gehört ein­er ungarisch-jüdis­chen Min­der­heit an. Seit 1968 sind zwölf Gedicht­bände, acht davon in Rumänien, vier (ab 1991) in Ungarn erschienen. Ihre Lyrik ist stark geprägt von der Ver­fol­gungs- und Todes­geschichte des jüdis­chen Volkes, wie auch die eth­nis­che Unter­drück­ung durch Ceaus¸escu nicht ohne Ein­fluß auf sie geblieben ist.