Peter Henisch

Ort: Literaturhaus

Moderation: Brigitte Schwenns-Harrant

Der verirrte Messias. Roman (Deuticke 2009)

Ein Mann, der sich mit Jesus identifiziert, versucht herauszufinden, warum die Erlösung nicht stattgefunden hat – bis heute. Das ist der Kern von Peter Henischs Roman Der verirrte Messias, den der Autor in einer zeitgemäßen Form erzählerisch umkreist. Die Literaturkritikerin Barbara, weibliche Protagonistin des Romans, trifft ihn, der sich Mischa/Myschkin nennt, während ihres Fluges nach Israel. Die Unheimlichkeit, die er auf sie ausstrahlt, ist dasselbe Gefühl, das den Leser beschleicht, wenn er sich auf den „tiefen Grund“ des Buches einlässt. Doch auch der feine Humor Peter Henischs durchzieht das Buch, das ein Brückenschlag ist zwischen literarischer Exegese der Bibeltexte, der gegenwärtigen Situation im Nahen Osten und der Darstellung der „Erschütterung“, wenn man als Zeitgenosse mit der Frage der Erlösung konfrontiert wird.

Henisch, Peter

1943 in Wien geboren, studierte Ger­man­is­tik, Philoso­phie, Geschichte und Psy­cholo­gie. Er ist Mit­be­grün­der der Zeitschrift Wespennest, seit 1971 arbeit­et er als freier Schrift­steller und lebt in Wien. Veröf­fentlichun­gen (Auswahl): Die kleine Fig­ur meines Vaters (1975, Fis­ch­er), Pepi Pro­has­ka Prophet (1986), Steins Para­noia (1988), Mor­risons Ver­steck (1991), Vom Wun­sch, Indi­an­er zu wer­den (1994), Schwarz­er Peter (2000). Die schwan­gere Madon­na (2005, alle: Res­i­denz), Eine sehr kleine Frau (2007), Der verir­rte Mes­sias (2009). Mor­timer & Miss Mol­ly (2013), Such­bild mit Katze (2016) und zulet­zt Siebenein­halb Leben (2018 alle: Deuticke).

www.peter-henisch.at/

 

 

Schwens-Harrant, Brigitte

geboren 1967 in Wels, Lit­er­atur­wis­senschaft­lerin und ‑kri­tik­erin, Lei­t­erin des Ressorts Lit­er­atur der „Furche“. Pub­lika­tio­nen (zulet­zt): Lit­er­aturkri­tik. Eine Suche (Stu­di­en­ver­lag 2008).