Miguel Herz-Kestranek

Ort: Literaturhaus

Moderation: Johann Holzner

Mit Lächeln und leiser Wehmut verbindet der Autor in seinem neuen Buch Die Frau von Pollak oder Wie mein Vater jüdische Witze erzählte auf literarische Weise vergessene jüdische Geschichten und weniger geläufige jüdische Witze und Anekdoten, wie er sie schon als Kind von seinem Vater gehört hat, mit Erinnerungen an seine Kindheit und an den Vater. Behutsam und liebevoll spürt er dabei vor seinem eigenen jüdischen Hintergrund dem verklungenen „Ton“ nach, wie er seiner Meinung nach zu den Geschichten gehört, und erzählt dabei geistreich und auf vergnügliche Art, wie viele Aussprüche und Pointen als geflügelte Worte in die Familien-sprache eingingen.

Ob es die Anekdoten über die legendäre Frau Pollak mit ihren unfreiwillig komischen Bonmots und die in epischer Breite ausgeschmückten Geschichten über Rabbis und Wunderrabbis im ostjüdischen Schtetl sind, oder die Pointen von Schadchen und Schlemihlen, von Schnorrern und Millionären: Miguel Herz-Kestranek versteht es, Verschüttetes und Vergessenes humorvoll auferstehen zu lassen und damit in die Gegenwart zurückzuholen, was unser aller mitteleuropäisches Erbe ist.

Miguel Herz-Kestranek, geboren 1948 in St. Gallen, Schweiz. Als Autor und Herausgeber von 2000 bis 2010 Vizepräsident des Österreichischen PEN-Clubs; derzeit Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung; als Schauspieler mehrere Dutzend Theaterrollen und über 160, zum Teil internationale TV- und Filmrollen; Kabarettist, Chansonnier, Entertainer, Redner, Diskussionsleiter und Moderator; lebt in Wien und St. Gilgen am Wolfgangsee. www.herz-kestranek.com

Miguel Herz-Kestranek: Die Frau von Pollak oder Wie mein Vater jüdische Witze erzählte. Ibera 2011