Marion Poschmann

Ort: Literaturhaus

Moderation: Gabriele Wild

Der Rheinländer Altfried Janich findet nach der Wiedervereinigung eine Stelle im „Ostschloss“, einem heruntergekommenen Barockbau, der neuerdings eine psychiatrische Anstalt beherbergt. Hier hält er es für seine Aufgabe, seinen Patienten gegenüber die Sonnenposition einzunehmen: ihnen Orientierung und eine Quelle des Trostes zu sein. Als sein Freund Odilo durch einen rätselhaften Autounfall zu Tode kommt, gerät er selbst auf die Nachtseite der Dinge. Tagsüber rücken ihm die Patienten zu nahe, nachts geistert er durch die Säle, als sei Odilos Schlaflosigkeit auf ihn übergegangen, und es bedrängen ihn Erinnerungen: Es scheint, als ob Altfrieds ganzes bisheriges Leben auf die Situation im Schloss zuläuft: Alle Geschichten enden hier, und bald stellt sich die Gewissheit ein, dass er aus dem Schloss nicht mehr wegkommen wird.

Die Sonnenposition ist ein Roman über Deutschland aus der Sicht der Kriegsenkel. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht – funkelnd, glasklar und von subtiler Spannung.

Marion Poschmann: Die Sonnenposition. Roman. Suhrkamp Verlag 2013

Poschmann, Marion

geboren 1969 in Essen, studierte Ger­man­is­tik, Philoso­phie und Slaw­is­tik, lebt in Berlin, schreibt Lyrik und Prosa. Zahlre­iche Ausze­ich­nun­gen und Preise, 2011 Peter-Huchel Preis und Ernst-Meis­ter-Preis für Lyrik. Die Son­nen­po­si­tion stand im Herb­st 2013 auf der Short­list des Deutschen Buchpreises.