Karl-Markus Gauß, Dzevad Karahasan, Christian Thanhäuser

Ort: Literaturhaus

Moderation: Anton Thuswaldner

Im Schwerpunkt:
DAS FREMDE ZUHAUS
Annäherungen an Karl-Markus Gauß

Ausstellungseröffnung, Verlagspräsentation, Lesung

Die Verbindungen zwischen Karl-Markus Gauß, Dževad Karahasan und Christian Thanhäuser sind vielfältige. So haben Gauß, unermüdlicher Chronist Süd- und Osteuropas, und der Künstler und Verleger Christian Thanhäuser die Donau erkundet. Während Thanhäuser dem Lauf des Flusses mit einer Vielzahl an Zeichnungen und Holzschnitten ein komplexes Bild verleiht, erzählt Gauß von Menschen (oftmals Schriftstellerinnen und Schriftsteller), Orten und deren Geschichten. Daraus ging das Buch Die Donau hinab (Haymon 2009) hervor.

Im Literaturhaus am Inn werden die Zeichnungen und Holzschnitte Thanhäusers ausgestellt und sein Verlag, die Edition Thanhäuser, präsentiert. „Holzschneider, Silbenstecher, Bucherfinder“, so nennt Gauß seinen Freund, der 1989 in Ottensheim, angeregt von H. C. Artmann, eine eigene, aus dem Holzschnitt heraus entwickelte Handpressenwerkstatt eröffnete. In seinem Verlag, in dem seit 1995 zusätzlich die grenzüberschreitende, zum Teil zweisprachig angelegte Buchreihe RanitzDrucke verlegt werden, finden sich bibliophil gestaltete Bücher von chinesischen, albanischen, ukrainischen, slowenischen, kroatischen, litauischen und rumänischen Autorinnen und Autoren, und eben auch von Karl-Markus Gauß ( Vom Abkratzen. Zwei Dichter).

Dževad Karahasan, der große bosnische Schriftsteller, ist Gauß und Thanhäuser in gemeinsamer Tätigkeit und Freundschaft verbunden. Am Abend wird er aus dem Prosaband Berichte aus der dunklen Welt (2007, Suhrkamp) lesen. Der Literaturkritiker Anton Thuswaldner wird mit Gauß, Thanhäuser und Karahasan ein Gespräch führen.

Dauer der Ausstellung
Freitag, 4. März  – Freitag, 15. April 2011, Mo – Fr 9– 16 Uhr
sowie zu den Abendveranstaltungen desLiteraturhauses

Gauß, Karl-Markus

geboren 1954 in Salzburg, wo er heute als Autor und Her­aus­ge­ber der Zeitschrift Lit­er­atur und Kri­tik lebt. Seine Büch­er wur­den in viele Sprachen über­set­zt und oft­mals aus­geze­ich­net, darunter mit dem Prix Charles Veil­lon, dem Vileni­ca-Preis, dem Georg-Dehio-Preis und dem Johann-Hein­rich-Mer­ck-Preis. Bei Zsol­nay erschienen zulet­zt Das Erste, was ich sah (2013) sowie Der All­t­ag der Welt (2015), Die Bib­lio­thekarin­nen von Renens (2018 Otto Müller Verlag).

 

Karahasan, Dževad

Dže­vad Kara­hasan, 1953 in Duvno/Jugoslaw­ien geboren, Erzäh­ler, Dra­matik­er und Essay­ist. Die Belagerung Sara­jevos war The­ma mehrerer sein­er Büch­er. Kara­hasan lebt in Graz und Sarajevo.

Dže­vad Kara­hasan: Der Trost des Nachthim­mels. Roman. Suhrkamp 2016