Warning: Trying to access array offset on false in /home/.sites/42/site2624/web/literaturhaus-klon/wp-content/plugins/search-everything/config.php on line 29 Ilse Aichinger. Zum 85. Geburtstag - Literaturhaus am Inn

Ilse Aichinger. Zum 85. Geburtstag

Ort: Literaturhaus

* Eleonore de Felip - Netze vor dem Kinoeingang oder Wo das Suchen auffindbar ist. Eine Annäherung an Ilse Aichingers szenischen Dialog "Gute See"

*Die Kinogängerin - Ilse Aichinger im Filmportrait von Norbert Beilharz

* Ilse Aichinger: Subtexte (Edition Korrespondenzen 2006) Buchpräsentation mit dem Verleger Franz Hammerbacher

I lse Aichinger, geboren am 1. November 1921, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Ihr Werk, vielfach ausgezeichnet, zählt zum Bedeutendsten der deutschen Nachkriegsliteratur.

Ausgehend vom szenischen Dialog Gute See von 1957 begibt sich Eleonore de Felip in ihrer Annäherung an Ilse Aichinger auf die Spuren der Suchbewegungen im Schreiben Ilse Aichingers, eines Suchens, das sich auch im leidenschaftlichen Kino-Gehen der Autorin ausdrückt. "Noch einmal: Lebensarten, Sterbensarten, aber vor allem Kinoarten, Kinoplakate, Kinoeingänge - dorthin, wo man immer hinwollte: ins Herz der Finsternis." (aus: Ilse Aichinger, Film und Verhängnis. Blitzlichter auf ein Leben. S. Fischer 2001)

Das filmische Portrait Die Kinogängerinvon Norbert Beilharz, das im Anschluss daran gezeigt wird, widmet sich dieser Leidenschaft von Ilse Aichinger.

Subtexte. Am 1. Januar 2005, nach Abschluss ihres Buches Unglaubwürdige Reisen, eröffnet Ilse Aichinger noch einmal ein Journal: wechselt die Zeitung, wechselt das Café und schreibt Woche für Woche an einem furiosen, poetisch erzählenden Essay. Mit der Boulevardpresse und den Büchern des Philosophen E. M. Cioran auf dem Kaffeehaustisch, ist Aichinger der Definition von Subtext auf der Spur. Mit größter Genauigkeit und funkenschlagender Komik schreibt sie "vom Ende her und auf das Ende hin" und entfaltet einen zusammenhängenden Zyklus, in dem das Blitzhafte des Denkens und der Erinnerung sich als lang nachrollender Donner entlädt.

Ilse Aichingers Subtexte sind eine Intervention gegen Verharmlosung und primitives Einverständnis. "Positiv denken ist das Gegenteil von Denken." Es ist ein wildes Buch, an dessen Schluss noch einmal - wie in der berühmten Spiegelgeschichte - Ende und Anfang, Geburt und Tod, in eins fallen. Die Anarchie einer 85-jährigen großen Dichterin.

Franz Hammerbacher, Verleger der Edition Korrespondenzen, liest Auszüge aus dem Buch.

Eleonore de Felip, geboren 1967 in Bozen, Studium der Germanistik und Klassischen Philologie in Wien und Innsbruck. 2005 erschienen: Die Zumutung einer Sprache ohne alle Gewähr. Ilse Aichingers Szenen und Dialoge "Zu keiner Stunde" (Edition Brenner-Forum).