Evelyne Polt-Heinzl und Günter Kaindlstorfer

Ort: Literaturhaus

Einstürzende Finanzwelten - Gespräch

Die Literaturwissenschaftlerin Evelyne Polt-Heinzl hat mit gewohnter Akribie die Literaturgeschichte des 20 . Jahrhunderts, von Joseph Roth über Peter Handke bis Kathrin Röggla und viele heute eher vergessene Literaten wie Otto Soyka oder Raoul Auernheimer durchforstet. So kann man bezüglich der aktuellen Wirtschaftskrise einiges lernen aus der Literatur der 1920 er Jahre, wo mit Kriegsschiebern, Inflationsgewinnlern, Hochstaplern und hunderttausenden Arbeitslosen die wirtschaftliche und sozialpolitische Deregulierung gewissermaßen Dauerthema war. Das Buch ist selbst „eine überraschend schnelle, analytische Reaktion auf den Einbruch des internationalen Finanzsystems, denn Polt-Heinzl arbeitet nicht nur heraus, „wie intensiv sich die Literatur mit ökonomischen Krisen auseinandersetzt, sie hat ihren Untersuchungsgegenstand in einen weiten soziologischen, kulturhistorischen und politologischen Kontext gestellt, der sich als überaus erhellendes Begleitbuch zur aktuellen Krise liest. Ein am Ende vielmehr politischer als literaturwissenschaftlicher Beitrag.“ (Gerhard Zeillinger, Spectrum/Die Presse)

Kaindlstorfer, Günter

geboren 1963. Jour­nal­ist, Fernsehmod­er­a­tor, Lit­er­aturkri­tik­er. Seit 1992 Kul­turredak­teur bei Ö1. Fernse­hbeiträge für ORF und 3 sat. Ini­tia­tor und Koor­di­na­tor der ORF-Bestenliste.

Polt-Heinzl, Evelyne

geboren 1960. Studi­um der Ger­man­is­tik, Poli­tik­wis­senschaft und Philoso­phie in Salzburg und Wien, Lit­er­atur­wis­senschaft­lerin und ‑kri­tik­erin. Zahlre­iche Buch­pub­lika­tio­nen, zulet­zt: Büch­er haben viele Seit­en. Leser haben viele Leben ( 2004 ), Ich hör’ dich schreiben. Eine lit­er­arische Geschichte der Schreibgeräte (2007 , bei­de: Sonderzahl).