Europa: Zwischen Utopie und „Zerfall“?

Ort: Literaturhaus am Inn

Moderation: Christina Antenhofer

Anton Pelinka im Gespräch mit dem/der Innsbruck-liest Autor/in.

„Europa ist eine Utopie des Friedens, der ökologischen und sozialen Gerechtigkeit in der globalisierten Welt“, meinte der Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit in einem Interview, kurz vor den jüngsten EU-Wahlen. Eine Utopie, die den Traum nach einer anders denkenden und funktionierenden Gesellschaft miteinschließt. Doch wie sollte eine derartige europäische Gesellschaft aussehen? Zu bedenken ist bei diesen Fragen, dass diese „Utopie des Friedens“ nicht nur durch die jüngsten politischen Ereignisse (Stichwort: Ukraine) in die Ferne zu rücken scheint, sondern dass sie auf einem labilen ökonomischen Fundament beruht, das in globaler Perspektive alles andere als „sozial gerecht“ ist: Der Wohlstand Europas verdankt sich nicht (nur) einer spezifischen „Kultur“, sondern auch Prozessen einer globalisierten Wirtschaft, die Produktion in Billiglohnländern verschiebt, wo die Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern keine Ausnahme ist. Zudem bedrohen Prozesse des Finanzkapitalismus das komplexe ökonomische Gefüge Europas. Beim [ Montagsfrühstück ] wollen wir nicht zuletzt die Frage diskutieren, in welche Richtung sich Europa momentan bewegt.

Es diskutieren der Politikwissenschaftler Anton Pelinka und der/die diesjährige Innsbruck-liest Autor Jonas Lüscher der am 8. April von der Stadt Innsbruck präsentiert wird.

 

Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn und der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck

Antenhofer, Christina

geboren 1973, Assis­ten­zpro­fes­sorin am Insti­tuts für Geschichtswis­senschaften und Europäis­che Eth­nolo­gie; Arbeit an der Habil­i­ta­tion­ss­chrift Men­sch-Objekt-Beziehun­gen im Mit­te­lal­ter und in der Renais­sance am Beispiel der fürstlichen Höfe des süd­deutschen und ober­i­tal­ienis­chen Raums; Mitar­beit im Forschungss­chw­er­punkt „Kul­turelle Begeg­nun­gen und Kul­turelle Kon­flik­te“, Clus­ter Poli­tis­che Ästhetik.

Pelinka, Anton

geboren 1941 in Wien, ist seit Sep­tem­ber 2006 Pro­fes­sor für Poli­tik­wis­senschaft und Nation­al­is­musstu­di­en an der englis­chsprachi­gen Cen­tral Euro­pean Uni­ver­si­ty in Budapest. Davor war er seit 1975 Pro­fes­sor für Poli­tik­wis­senschaft an der Uni­ver­sität Inns­bruck, davon mehrere Jahre auch als Dekan.

www.ikf.ac.at