Ein Literarisches Quintett im Zeichen der Migrationsliteratur

Ort: Literaturhaus

Die westlichen Gesellschaften zeichnen sich durch eine vielfach negative Wahrnehmung von Migrationsphänomenen aus, welche meist auch von den Humanwissenschaften übernommen wurde. Entgegen der üblichen Interpretation von Migration als einem für alle Betroffenen (d.h. für MigrantInnen ebenso wie für die Aufnahmegesellschaften) hochgradig problematischen Prozess gehen die unter dem Forschungsschwerpunkt „Kulturen im Kontakt“ versammelten ForscherInnen einen neuen Weg: Migrationserfahrung soll nicht nur als traumatisierende Erfahrung von Trennung, Entwurzelung und Entfremdung, von Verlust, Akkulturationsproblemen, Ausgrenzung aus der kollektiven Identität und Stigmatisierung begriffen werden, sondern vor allem als stimulierende Herausforderung, die Impuls zur Freisetzung kreativer Kräfte und Auslöser kreativer Prozesse ist.

Fünf LiteraturwissenschaftlerInnen stellen literarische Texte aus verschiedenen Kultur- bzw. Sprachräumen vor, die allesamt die Erfahrung der Migration reflektieren. Es diskutieren: Evi Binder, Doris G. Eibl, Kerstin J. Mayr, Susanne Pichler, Jens Nicklas.

Besprochene Bücher:

Julia Kissina: Vergiss Tarantino (Aufbau 2005); Abdourahman Waberi: In den Vereinigten Staaten von Afrika (Nautilus 2008); Yoko Tawada: Sprachpolizei und Spielpolyglotte. Literarische Essays (Konkursbuch 2007); Romesh Gunesekera: The Match (Bloomsbury 2006); Sasa Stanisi´c: Wie der Soldat das Grammofon repariert (Luchterhand 2006)