Dubravka Ugresic

Ort: Literaturhaus

Moderation: Evi Binder

„Baba Jaga ist eine böse und hässliche Greisin, der man nachsagt, sie fresse kleine Kinder. Sie ist eine mythische ‚Episodengestalt‘ und hat oft eine Schlüssel-, nie jedoch eine Hauptrolle. Bei der Entscheidung, sie zu meinem Thema zu machen, ließ ich mich vielleicht von einem Gerechtigkeitsgefühl leiten oder aber auch von dem kindlichen Wunsch, in Baba Jagas Hütte hineinzuschauen, hinter den Spiegel zu sehen.“ So schildert Dubravka Ugresic ihren Ansatz zum Buch Baba Jaga legt ein Ei – und entstanden ist eine geistreiche und intelligente Geschichte über drei alte Damen, die ganz nebenbei zu einer Beschreibung des 20. Jahrhunderts, seiner Konflikte und Bruchstellen wird. Im zweiten Teil breitet Dubravka Ugresic auf amüsante Weise die Früchte ihrer volkskundlichen Studien aus und liefert damit ihrer Erzählung die mythopoetische Grundierung nach. Ein Tipp: Lesen Sie nach dem zweiten Teil noch einmal den ersten, und es werden Ihnen die Augen aufgehen!


Dubravka Ugresic: Baba Jaga legt ein Ei. Roman. Berlin 2008

Ugresic, Dubravka

geboren 1949 im heuti­gen Kroa­t­ien, Studi­um der Kom­para­tis­tik und Rus­sis­tik. Bis zu ihrer Emi­gra­tion 1993 lehrte sie Lit­er­atur an der Uni­ver­sität Zagreb. Lebt als freie Schrift­stel­lerin in Ams­ter­dam. Pub­lika­tio­nen (zulet­zt): Das Min­is­teri­um der Schmerzen. Roman (2005), Kein­er zu Hause. Essays (2007, bei­de Berlin Verlag).

www.dubravkaugresic.com/